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Hautsignale nicht übersehen

Die Haut ist ein Spiegel der Seele und der Gesundheit: Jeder kann selbst viel für seine Hautgesundheit tun, Veränderungen sollten frühzeitig abgeklärt werden. Foto: Shutterstock
Die Haut ist täglich vielfältigen Einflüssen ausgesetzt – sei es durch Sonne, Kälte, Stress oder Umwelteinflüsse. Auffällige Hautveränderungen, wie neue Flecken, Juckreiz oder sich verändernde Muttermale, sollten nicht ignoriert, sondern frühzeitig ärztlich abgeklärt werden. Viele Hauterkrankungen, einschließlich Hautkrebs, sind gut behandelbar, wenn sie in einem frühen Stadium erkannt werden.
Die Haut ist nicht nur unser größtes Organ, sondern auch ein wahres Wunder der Natur. Sie übernimmt zahlreiche Funktionen: Sie schützt vor äußeren Einflüssen, reguliert die Körpertemperatur, speichert Wasser und kann sogar Emotionen sichtbar machen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Körperzellen sind Hautzellen unaufhörlich aktiv und regenerieren sich kontinuierlich. Diese Vielseitigkeit macht die Haut zu einem unverzichtbaren Bestandteil unserer Gesundheit und unseres Wohlbefindens.

Selbstvorsorge für die Hautgesundheit
Jeder kann selbst aktiv etwas für die eigene Hautgesundheit tun: Regelmäßige Hautpflege, ausreichender Sonnenschutz und gesunde Lebensweise tragen wesentlich dazu bei, die Haut langfristig gesund zu erhalten. Sonnenschutz spielt eine entscheidende Rolle für die Hautgesundheit: UV-Strahlung bleibt einer der wichtigsten Risikofaktoren für Hautkrebs und vorzeitige Hautalterung.
Allerdings hängen nicht alle Hautprobleme direkt mit Sonneneinstrahlung zusammen. „Es gibt viele Hautveränderungen, die nicht durch Sonne entstehen“, bestätigt Dr. Cinzia Carriere, Fachärztin für Dermatologie an der CityClinic in Bozen. „Seborrhoische Keratosen, auch bekannt als Alterswarzen, und Hämangiome, die sogenannten Blutschwämmchen, gehören zu den häufigsten Hautveränderungen, die mit zunehmendem Alter auftreten – je nach individueller Veranlagung unterschiedlich stark“, sagt Dr. Carriere.
Daneben gibt es zahlreiche andere Hauterkrankungen, die einen Besuch beim Dermatologen erfordern. Dazu gehören unter anderem Pilzinfektionen, Neurodermitis, Schuppenflechte, Nesselsucht und andere Ekzeme. Eine frühzeitige Diagnose dieser Erkrankungen kann nicht nur die Lebensqualität verbessern, sondern auch schwerwiegende Folgen verhindern.

Wirkung von UV-Strahlen summiert sich
Wenn es wieder wärmer und sonniger wird, besinnen sich viele auf den Sonnenschutz. Dabei sollte dieser nicht nur im Sommer und im Urlaub ein Thema sein, sagt Dr. Carriere. „Die Haut bestimmter Körperstellen ist das ganze Jahr über der UVStrahlung ausgesetzt – dazu gehören vor allem die Hände, das Gesicht und bei Glatzenträgern auch die Kopfhaut.“ Die Wirkung von UV-Strahlen summiert sich im Laufe der Jahre. „Je häufiger man sich ohne Schutz der Sonne aussetzt, desto höher ist das Risiko für Hautschäden – insbesondere für die Entstehung von Hautkrebs“, so die Dermatologin.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Wahl des richtigen Sonnenschutzes für den individuellen Hauttyp. „Der Sonnenschutz sollte dem Hauttyp angepasst werden“, so Dr. Carriere. Es gibt sechs verschiedene Hauttypen. Menschen mit den Hauttypen I und II haben besonders empfindliche Haut, die stärker geschützt werden muss. „Je heller die Haut, desto höher sollte der Lichtschutzfaktor sein“, so Dr. Carriere. Für die meisten Menschen reicht ein Lichtschutzfaktor (LSF) von 15 bis 30, bei sehr heller Haut sollte LSF 50 verwendet werden. „Es ist aber auch wichtig zu berücksichtigen, wo man sich der Sonne aussetzt: Faktoren wie geografische Breite, Höhe über dem Meeresspiegel und reflektierende Oberflächen spielen eine große Rolle“, sagt die Dermatologin.
Die Haut verdient kontinuierliche Aufmerksamkeit und Pflege. Regelmäßige Hautkontrollen und frühzeitige Arztbesuche sind entscheidend, um Hautveränderungen rechtzeitig zu erkennen und mögliche gesundheitliche Risiken zu minimieren. Zudem sollte der Sonnenschutz als eine ganzjährige Vorsorgemaßnahme verstanden werden – für eine gesunde, strahlende Haut, die ein Leben lang schützt.
Dr.in Cinzia Carriere
Im Februar 1988 Abschluss des Medizinstudiums in Bologna; 1991 Facharztausbildung in Sportmedizin in Bologna abgeschlossen; 1997 Facharztausbildung in Dermatologie in Wien abgeschlossen. Seit Jänner 1990 ärztliche Tätigkeit am Krankenhaus Bozen. Von 1993 bis März 2024 Fachärztin an der dermatologischen Abteilung des Krankenhauses Bozen. Schwerpunkt in den letzten Jahren war dermatologische Onkologie; im Juli 2018 wurde ihr die Leitung der entsprechenden Struktur übertragen. Seit Juni 2024 als freiberufliche Dermatologin an der CityClinic in Bozen als Fachärztin für Dermatologie und Venerologie mit folgenden Spezialgebieten tätig: Hauttumore, Nävi (gutartige Haut- oder Schleimhautfehlbildungen), infektiöse Dermatitis (Entzündung der obersten Hautschichten), entzündliche Dermatosen (durch eine Fehlsteuerung des Immunsystems verursachte Entzündungsvorgänge in der Haut), sexuell übertragbare Krankheiten und dermatologische Chirurgie.