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Hautkrebs: Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend

Mithilfe eines Dermatoskops untersuchen Dermatologen verdächtige Hautveränderungen. Foto: Shutterstock
Wenn sich ein Muttermal in Form und/oder Farbe verändert, dann lautet die Devise: Ab zum Hautarzt. Dr. Cinzia Carriere, Fachärztin für Dermatologie an der CityClinic in Bozen, erklärt, wie Vorsorgeuntersuchung und Behandlung ablaufen.
Wann sollte ein Muttermal Anlass zu Sorge geben und ärztlich abgeklärt werden?
Dr. Cinzia Carriere: Ein Muttermal sollte von einem Arzt untersucht werden, wenn sich sein Aussehen verändert. Kritisch wird es, wenn die Läsion asymmetrisch wird, unregelmäßige Ränder hat, der Farbton uneinheitlich ist, der Durchmesser über sechs Millimeter liegt oder sich generell eine Veränderung zeigt.

Wie kann man eine harmlose Hautveränderung von einem möglichen Anzeichen für Hautkrebs unterscheiden?
Dr. Carriere: Es ist schwierig, klare Kriterien für harmlose Veränderungen zu benennen. Generell kann man sagen: Eine Hautveränderung, die schnell auftritt und sich innerhalb weniger Wochen von selbst zurückbildet, ist meist harmlos. Wenn sich jedoch ein bestehendes Muttermal verändert, sollte dies unbedingt von einem Spezialisten untersucht werden.

Wie verläuft eine Vorsorgeuntersuchung zur Hautkrebserkennung?
Dr. Carriere: Bei einer Hautkrebsvorsorge werden alle Hautveränderungen mit Hilfe eines Dermatoskops untersucht – dieses Gerät erlaubt eine detaillierte Betrachtung der Struktur, die mit bloßem Auge nicht sichtbar ist. Falls nötig, dokumentiert der Hautarzt auch fotografisch den Befund.

Was macht der Dermatologe, wenn er eine verdächtige Hautveränderung entdeckt?
Dr. Carriere: Stellt der Dermatologe mit dem Dermatoskop eine verdächtige Läsion fest, entfernt er sie vollständig oder entnimmt – wenn sie größere Ausmaße hat – eine Biopsie. Diese wird dann histologisch untersucht, um zu entscheiden, wie weiter vorgegangen werden soll.

Wie wird ein verdächtiges Muttermal entfernt?
Dr. Carriere: Ein potenziell gefährliches Muttermal wird chirurgisch entfernt, um sicherzustellen, dass es vollständig – sowohl seitlich als auch in der Tiefe – entnommen wird.
Dr.in Cinzia Carriere
Im Februar 1988 Abschluss des Medizinstudiums in Bologna; 1991 Facharztausbildung in Sportmedizin in Bologna abgeschlossen; 1997 Facharztausbildung in Dermatologie in Wien abgeschlossen. Seit Jänner 1990 ärztliche Tätigkeit am Krankenhaus Bozen. Von 1993 bis März 2024 Fachärztin an der dermatologischen Abteilung des Krankenhauses Bozen. Schwerpunkt in den letzten Jahren war dermatologische Onkologie; im Juli 2018 wurde ihr die Leitung der entsprechenden Struktur übertragen. Seit Juni 2024 als freiberufliche Dermatologin an der CityClinic in Bozen als Fachärztin für Dermatologie und Venerologie mit folgenden Spezialgebieten tätig: Hauttumore, Nävi (gutartige Haut- oder Schleimhautfehlbildungen), infektiöse Dermatitis (Entzündung der obersten Hautschichten), entzündliche Dermatosen (durch eine Fehlsteuerung des Immunsystems verursachte Entzündungsvorgänge in der Haut), sexuell übertragbare Krankheiten und dermatologische Chirurgie.